DSPD-Vorsitzende Saskia Esken wehrt sich gegen die harsche Kritik des ukrainischen Botschafters Andrej Melnyk an ihrer Partei. „Das sind schwere Vorwürfe, die in Wortwahl und Inhalt maßlos übertrieben sind“, sagte Esken dem „Spiegel“. „Ich kann sehr gut verstehen, dass sich viele von ihnen angegriffen fühlen.“
Melnyk hat der SPD in den vergangenen Wochen eine „Putin-freundliche Politik“ vorgeworfen, die „den barbarischen Vernichtungskrieg gegen Staat, Nation, Kultur, gegen Frauen und Kinder überhaupt erst herbeigeführt“ habe.
„Herr Melnyk kämpft für sein Land, aber er irrt mit seinen Anschuldigungen“, konterte Esken. „Die Schuld an diesem Krieg liegt allein bei Wladimir Putin.“
Aber Esken zeigte auch Verständnis für den Botschafter. Sie empfing Melnyk am Mittwoch zu einem Gespräch in der SPD-Zentrale in Berlin. „Herr Melnyk befindet sich wie alle Ukrainer in einer schrecklichen Ausnahmesituation“, sagte sie. Solche Gespräche sind nie einfach. Aber sie seien „im Guten zusammengekommen und im Guten auseinandergegangen“.