5 Rentenzuschläge, die fast alle verpassen
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5 Rentenzuschläge, die fast alle verpassen

Viele Rentnerinnen und Rentner verschenken jedes Jahr viel Geld. Nicht, weil sie keinen Anspruch hätten, sondern weil Zuschüsse unbekannt sind oder Anträge aufgeschoben werden. Genau hier liegt das Problem. 2025 ist ein besonders wichtiges Jahr, denn mehrere Leistungen wurden erhöht, vereinfacht oder neu gebündelt. Wer jetzt prüft, kann seine monatliche Rente spürbar steigern – rechtssicher und dauerhaft. Dieser Leitfaden zeigt die fünf wichtigsten Zuschläge zur Rente, die häufig verfallen, und erklärt verständlich, wie Sie diese Ansprüche nutzen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Rentner verlieren jährlich vier- bis fünfstellige Beträge durch nicht beantragte Zuschüsse
  • Der Zuschuss zur Krankenversicherung beträgt bis zu 8,55 Prozent der Bruttorente
  • Wohngeld Plus 2025 bringt im Schnitt rund 300 Euro monatlich
  • Auch Eigentümer haben Anspruch auf den Lastenzuschuss
  • Pflegebedürftige profitieren 2025 von einem neuen Entlastungsbudget bis 3.539 Euro

Welche Zuschläge zur Rente lassen die meisten Rentner verfallen?

Am häufigsten bleiben der Zuschuss zur Krankenversicherung, Wohngeld Plus, der Lastenzuschuss für Eigentümer, Pflegeleistungen sowie Kindererziehungszeiten ungenutzt, weil sie aktiv beantragt werden müssen oder wenig bekannt sind.

Zuschuss zur Krankenversicherung: Geld, das ohne Antrag verloren geht

Viele Ruheständler zahlen ihre Krankenversicherungsbeiträge vollständig selbst, obwohl ein Zuschuss möglich wäre. Wer privat krankenversichert ist oder freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung bleibt, hat Anspruch auf einen Zuschuss der Deutschen Rentenversicherung. Dieser beträgt bis zu 8,55 Prozent der Bruttorente. Die Höhe orientiert sich am allgemeinen Beitragssatz der GKV plus dem durchschnittlichen Zusatzbeitrag. Wichtig ist die Deckelung auf maximal die Hälfte der tatsächlichen Versicherungsprämie. Pflichtversicherte in der KVdR erhalten ihren Anteil automatisch. Alle anderen müssen den Zuschuss aktiv beantragen. Eine rückwirkende Zahlung ist ausgeschlossen, weshalb jeder verlorene Monat bares Geld kostet.

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Wohngeld Plus 2025: Monatliche Entlastung für viele Rentner

Wohngeld ist kein Sozialhilfeersatz, sondern ein Zuschuss zu den Wohnkosten. Gerade Rentner mit kleiner Rente profitieren von der Reform Wohngeld Plus deutlich. Seit Januar 2025 liegt die Erhöhung im Schnitt bei rund 15 Prozent. Viele Haushalte erhalten inzwischen etwa 300 Euro monatlich. Die genaue Höhe hängt von Miete, Mietstufe, Haushaltsgröße und Einkommen ab. Besonders wichtig ist der Freibetrag für mindestens 33 Jahre Grundrentenzeiten. Dieser sorgt dafür, dass ein Teil der Rente bei der Berechnung nicht angerechnet wird. Das erhöht den Anspruch spürbar. Ohne Antrag gibt es jedoch kein Wohngeld.

Lastenzuschuss: Wohngeld auch für Eigentümer möglich

Ein weit verbreiteter Irrtum lautet, dass Wohngeld nur Mietern zusteht. Das stimmt nicht. Rentnerinnen und Rentner mit selbstgenutztem Wohneigentum können den sogenannten Lastenzuschuss beantragen. Hierbei werden Kosten wie Zinsen, Tilgung, Instandhaltung und Betriebsausgaben berücksichtigt. Voraussetzung ist ein niedriges Einkommen. Der Antrag erfolgt ebenfalls bei der örtlichen Wohngeldstelle. Gerade ältere Eigentümer mit abbezahltem Haus, aber geringer Rente, profitieren von dieser Regelung. Trotzdem bleibt der Lastenzuschuss häufig ungenutzt. Der Grund ist fast immer fehlendes Wissen über den Anspruch.

Neues Entlastungsbudget in der Pflege ab Juli 2025

Pflegebedürftige Rentner ab Pflegegrad 2 erhalten seit dem 1. Juli 2025 ein gemeinsames Jahresbudget. Es ersetzt die bisher getrennten Beträge für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege. Insgesamt stehen bis zu 3.539 Euro pro Jahr zur Verfügung. Das erleichtert die Planung erheblich. Pflegepersonen können flexibler entlastet werden, stundenweise oder tageweise. Zusätzlich bleibt der monatliche Entlastungsbetrag von 125 Euro bestehen. Die Abrechnung erfolgt über die Pflegekasse. Wer dieses Budget nicht nutzt, verzichtet auf wichtige Unterstützung. Gerade pflegende Angehörige profitieren spürbar davon.

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Kindererziehungszeiten und Mütterrente: Dauerhafte Rentensteigerung

Kindererziehungszeiten fehlen erstaunlich oft im Rentenverlauf. Dabei haben sie einen enormen Effekt. Für Kinder vor 1992 werden bis zu 30 Monate angerechnet. Für später geborene Kinder sind es bis zu 36 Monate. Jeder anerkannte Monat erhöht die spätere Rente dauerhaft. Ein Entgeltpunkt bringt ab Juli 2025 monatlich 40,79 Euro. Wer Lücken entdeckt, sollte sofort handeln. Die Kontenklärung erfolgt über das Formular V0800. Bei gemeinsamer Erziehung regelt V0820 die Zuordnung. Diese Zuschläge wirken lebenslang und sind deshalb besonders wertvoll.

Weitere Stellschrauben, mit denen Rentner Geld verschenken

Neben den fünf großen Zuschüssen gibt es weitere Hebel. Der Grundrentenzuschlag wird zwar automatisch geprüft, aber nicht jeder erfüllt die Voraussetzungen. Auch Zuschläge bei Erwerbsminderungsrenten werden oft übersehen. Arbeiten neben der Rente lohnt sich seit Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen deutlich mehr. Zusätzlich zahlt die Pflegekasse Rentenbeiträge für pflegende Angehörige. Ein besonderer Trick ist die 99,99-Prozent-Teilrente nach der Regelaltersgrenze. Sie sichert weitere Rentenpunkte. Wer diese Möglichkeiten kennt, kann seine Rente Schritt für Schritt erhöhen.

5 Zuschläge zur Rente

Zuschuss / Leistung Kurze Erklärung
Grundrente Automatische Aufstockung für langjährig Versicherte mit geringem Einkommen
Grundsicherung im Alter Sozialleistung bei Unterschreiten des Mindestbedarfs
Wohngeld (Miet- oder Lastenzuschuss) Zuschuss zu Wohnkosten für Mieter und Eigentümer
Kranken- & Pflegeversicherungszuschuss Beteiligung der Rentenversicherung an Beiträgen
Betriebsrente / Riester-Zulagen Zusätzliche Altersvorsorge mit Zuschüssen

So gehen Sie vor: Prüfen, beantragen, dokumentieren

Der wichtigste Schritt ist die aktive Prüfung aller Ansprüche. Viele Zuschüsse werden nicht automatisch gezahlt. Beim Krankenversicherungszuschuss zählt der Zeitpunkt des Antrags. Beim Wohngeld entscheiden aktuelle Einkommensnachweise. Kindererziehungszeiten müssen im Rentenkonto korrekt erfasst sein. Pflegeleistungen sollten frühzeitig geplant werden. Wer systematisch vorgeht und Unterlagen sammelt, sichert sich dauerhaft mehr Geld. Jeder Antrag kann die monatliche Rente spürbar erhöhen.

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Fazit 
Die meisten Rentner verschenken Geld, obwohl ihnen Zuschläge zustehen. 2025 ist der ideale Zeitpunkt, um aktiv zu werden. Krankenversicherung, Wohngeld, Pflegeleistungen und Kindererziehungszeiten machen oft den Unterschied zwischen finanzieller Enge und spürbarer Entlastung. Wer prüft, beantragt und dokumentiert, erhöht seine Rente rechtssicher. Jeder Monat zählt. Wer jetzt handelt, profitiert ein Leben lang.

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