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Wenn sich Flüchtlingshelfer von der Politik verhöhnt fühlen

In Bayern hat die Zahl der Geflüchteten im vergangenen Jahr stark zugenommen, was viele Ehrenamtliche an ihre Belastungsgrenze gebracht hat. Die Situation ist vor allem in kleineren Städten und Gemeinden prekär, wo die freiwilligen Helfer nicht nur die Erstversorgung, sondern auch die langfristige Integration der Geflüchteten sicherstellen müssen. In vielen dieser Orte, wie zum Beispiel in Herzogenaurach, arbeiten die Helfer seit Jahren an sieben Tagen in der Woche. Doch trotz ihres unermüdlichen Einsatzes fühlen sie sich von der Politik im Stich gelassen. Bei einem Treffen der Helferkreise in Fürth wurde deutlich, dass die Ehrenamtlichen dringend mehr Unterstützung benötigen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Die Ehrenamtlichen, die oft als einzige Stütze für die Geflüchteten fungieren, kämpfen nicht nur mit den täglichen Aufgaben, sondern auch mit einer zunehmenden Bürokratie und einem Mangel an Ressourcen. Es wird klar: Die derzeitige Lage ist für viele nicht mehr tragbar, und die Rufe nach einer stärkeren Unterstützung vonseiten der Politik werden immer lauter. Die Ehrenamtlichen vor Ort betonen, dass ein einfaches „Vergelt’s Gott“ nicht ausreicht – konkrete Maßnahmen und mehr Unterstützung sind dringend notwendig.

Mehr Arbeit, aber keine zusätzlichen Helfer

Seit dem Beginn der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 leisten die Ehrenamtlichen in Bayern eine unverzichtbare Arbeit. Besonders in Herzogenaurach, einer kleinen Stadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt, engagieren sich Freiwillige oft an sieben Tagen in der Woche, um den Geflüchteten zu helfen. Die Aufgaben sind vielfältig und umfassen die Unterstützung bei der Übersetzung von Dokumenten, Behördengänge und die Suche nach Arbeit oder einer eigenen Wohnung. Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat sich die Lage noch einmal verschärft. Die Zahl der Geflüchteten, die in Herzogenaurach und anderen Städten Bayerns ankommen, ist gestiegen, aber die Anzahl der Helfer bleibt konstant oder geht sogar zurück. Dies führt dazu, dass die Arbeit für die verbleibenden Freiwilligen immer mehr wird. Konrad Eitel, ein engagierter Helfer in Herzogenaurach, beschreibt die Situation als belastend: „Es wird immer mehr Arbeit, und die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer werden nicht unbedingt mehr.“ Dies stellt die Helfer vor enorme Herausforderungen, da sie Aufgaben übernehmen müssen, die eigentlich von den Behörden geleistet werden sollten.

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Ehrenamtliche und Kommunen kämpfen mit Überlastung

Nicht nur die Ehrenamtlichen, sondern auch die Kommunen in Bayern sind durch den Anstieg der Geflüchtetenzahlen an ihre Grenzen gestoßen. Besonders in Städten wie Fürth wird die Situation immer angespannter. Die Kommunen sind verantwortlich für die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten, doch die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt erschwert diese Aufgabe zusätzlich. In Fürth kamen daher Vertreter der Politik und der Helferkreise zu einem Krisentreffen zusammen. Bei diesem Treffen wurde deutlich, dass in allen Bereichen Ressourcen fehlen – sei es Personal, Unterkünfte oder finanzielle Mittel. Die Kommunen sehen sich immer mehr in der Rolle von „Wirten“, die die Lasten tragen müssen, während Bund und Länder die Regeln festlegen und zusätzliche Aufgaben verteilen. Der Dachauer Landrat Stefan Löwl (CSU) vergleicht die Situation mit einem Wirtshaus, in dem ständig Freibier verlangt wird, während die Kommunen versuchen, die Versorgung sicherzustellen. Der Druck auf die Kommunen wächst, und die Ehrenamtlichen fühlen sich in dieser Lage oft allein gelassen.

Appell der Ehrenamtlichen: „Vergelt’s Gott“ reicht nicht

Der Ruf nach mehr Unterstützung wird immer lauter. Ehrenamtliche und Kommunen fordern von der bayerischen Staatsregierung, endlich konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu verbessern. Ein einfacher Dank, so die Meinung vieler Helfer, ist längst nicht mehr ausreichend. Horst Arnold, Landtagsabgeordneter der SPD aus Fürth, betont die Dringlichkeit: „Die Beratung ist ja zwingend notwendig für die Integration.“ Ohne ausreichende Unterstützung von Seiten der Politik sehen viele Helfer ihre Arbeit in Gefahr. Besonders die ehrenamtliche Beratung müsse massiv aufgestockt werden, um die Integration der Geflüchteten langfristig sicherzustellen. Zudem braucht es Planungssicherheit und Ressourcen, um die Helfer zu entlasten. Viele Ehrenamtliche sind bereits jetzt an ihrer Belastungsgrenze angekommen und wünschen sich, dass die Politik schnellere und unbürokratischere Entscheidungen trifft. Ohne diese Unterstützung droht das ehrenamtliche Engagement vielerorts zusammenzubrechen, was verheerende Folgen für die Geflüchteten und die Gesellschaft insgesamt hätte.

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Bürokratie erschwert die Arbeit der Ehrenamtlichen

Neben der schieren Menge an Arbeit, die auf die Ehrenamtlichen zukommt, ist es vor allem die zunehmende Bürokratie, die ihre Arbeit erschwert. In Herzogenaurach und anderen Städten berichten Helfer, dass sie oft mehr Zeit damit verbringen, bürokratische Hürden zu überwinden, als sich tatsächlich um die Geflüchteten zu kümmern. Konrad Eitel beschreibt die Situation als „regelrechten Kampf“ mit den Behörden. Die Ehrenamtlichen stehen vor der Herausforderung, immer neue Anforderungen zu erfüllen, die ihnen oft ihre wertvolle Zeit rauben. Dabei wünschen sich viele Helfer, dass sie ihre Arbeit ohne diese ständigen bürokratischen Hindernisse ausführen könnten. Sie fordern daher weniger Bürokratie und mehr Flexibilität, um sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren zu können: die Unterstützung der Geflüchteten. Zudem wird oft bemängelt, dass es kaum Möglichkeiten gibt, sich eine Auszeit zu nehmen, ohne dass die Arbeit darunter leidet. Die Gefahr, dass sich Ehrenamtliche „aufarbeiten“ und schließlich ausbrennen, ist groß. Dies zeigt, wie dringend notwendig es ist, dass die Politik endlich reagiert und den Ehrenamtlichen die Unterstützung bietet, die sie brauchen, um ihre wertvolle Arbeit fortsetzen zu können.

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